"Ein spannendes Buch mit vielfältigsten Facetten, das wissenschaftlich fundiert und gut geschrieben ist." (Josephine Hofmann)

Daumenkultur Buchumschlag

Peter Glotz, Stefan Bertschi, Chris Locke (Hg.), Daumenkultur: Das Mobiltelefon in der Gesellschaft, Übersetzt von Henning Thies, Bielefeld: transcript Verlag, 2006, 348 S., kart., 28,80 €, ISBN 3-89942-473-5.

Inhaltsangabe

Das Mobiltelefon hat in den letzten Jahren quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche an Bedeutung gewonnen. Sein Einfluss manifestiert sich etwa darin, wie sich Individuen zu ihren Umgebungen in Beziehung setzen: Die alltägliche Nutzung von mobilen Diensten der Text-, Sprach- und Bildübertragung lässt eine "Daumenkultur" entstehen.

Dieser Band präsentiert die Ergebnisse der ersten internationalen Studie über die weitreichenden sozialen Auswirkungen mobiler Kommunikation in verschiedenen Lebensbereichen. Er versammelt die Forschungen führender Wissenschaftler und Praktiker und leuchtet die Verbindung von mobilen Medien und Gesellschaft sowie Zukunftsperspektiven der Forschung aus.

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Besprechungen

Finden Sie heraus, was Jennie Bristow in sp!ked-IT, 4. Januar 2006 über die "Daumenkultur" geschrieben hat (in englischer Sprache): "Ein zum Nachdenken anregendes neues Buch fragt: Was ist das Handy...?"

Was die "Daumenkultur" mit Stephen Kings Roman "Cell" (dt. "Puls") verbindet, erörtert Wieland Freund in DIE WELT, 22. Februar 2006: "Denn die Mobiltelefonie privatisiert noch jeden öffentlichen (Durchgangs-)Raum; egal, ob Flughafen, Ausland oder Schule: Immer ist ein Bekannter, etwas Bekanntes dran."

Günter Burkart lobt die "Thumb Culture" in einer Sammelbesprechung in der Fachzeitschrift Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Heft 1/2006: "Am interessantesten ist das vom inzwischen leider verstorbenen Peter Glotz mitherausgegebene Buch 'Thumb Culture'. Es ist vielschichtig, enthält soziologisch, kommunikationstheoretisch, kulturtheoretisch und ökonomisch orientierte Beiträge. Einige Autoren praktizieren dabei Interdisziplinarität zwischen Technik und Philosophie oder zwischen BWL/Marketing und Kulturtheorie."

Ein Medienbericht zur Berliner Buchpräsentation ist im Tagesspiegel, 6. Mai 2006 erschienen. Darin vermerkt Corinna Visser: "Das Handy mag eine Pest sein, ohne können sich allerdings viele Menschen nicht mehr vorstellen, wie sie ihr berufliches und privates Leben organisieren sollen."

Die "Daumenkultur" gab es während einer Zeit auch in Kurzform bei "www.shortbooks.de", Juni 2006 (Shortbooks existiert nicht mehr): "'Daumenkultur' fasst wissenschaftliche Untersuchungen rund ums kleine Mobile wunderbar zusammen. Die Erkenntnisse sind nicht neu, aber die Auswirkungen sind wissenschaftlich belegt und haben somit Gültigkeit. Hier werden Fakten geliefert. [...] Das Buch ist klar gegliedert, streng wissenschaftlich und sehr lesenswert. Es ist besonders interessant für Menschen, die mit ihrem Handy nicht nur 'machen' wollen, sondern wissen möchten, was es mit ihnen 'macht'."

In einem ganzseitigen Feature im Wochenendmagazin der Neuen Luzerner Zeitung, Nr. 133, 10. Juni 2006, das auch ein Interview zur "Daumenkultur" mit Stefan Bertschi enthält, vermerkt Robert Bossard: "Das Buch liefert ein spannendes Sammelsurium von Studienergebnissen und Thesen runds ums Thema Handy. Zahlreiche namenhafte Autoren und Experten aus der ganzen Welt äußern sich dazu, wie das mobile Telefonieren unsere Welt verändert."

Ebenfalls nur positive Worte findet Niels Gründel in einer Besprechung für Netzkritik.de, 21. Juni 2006: "Die mobile Nutzung von Sprach-, Text- und Bildübertragung ist so selbstverständlich geworden und doch wissen die Ergebnisse der ersten internationalen Studie über die sozialen Auswirkungen immer wieder zu überraschen. [...] Für alle, die an den Auswirkungen des Mobiltelefons interessiert sind, bietet sich eine spannende Lektüre mit einem Füllhorn an Bedeutungen der kleinen Geräte für die Gesellschaft. Die Kosten? 28,80 Euro. Das ist nicht zuviel für soviel spannenden Lesestoff."

Clara gibt der "Daumenkultur" fünf Punkte und vermerkt in ihrer Besprechung in DE:BUG 103, Juni 2006, Seite 60 (Achtung: der Link lädt die gesamte Ausgabe als PDF herunter, 21.4 MB): "Die Herausgeber von 'Thumb Culture' sind Sozial- bzw. Kommunikationswissenschaftler und daher verwundert es nicht, dass u.a. eine Delphi-Studie, aber auch andere Formen empirischer Untersuchung in diesem Band zu finden sind. Theoriefrei geht es glücklicherweise dennoch nicht zu, und es findet sich sogar ein spekulativer Aufsatz, der Fakten und Fiktion miteinander mischt. [...] 'Thumb Culture' ist ein sehr interessanter und vielseitiger Sammelband zum 'Mobiltelefon'".

Die "Daumenkultur" ist für Wolf-Dieter Roth Anlass für einen längeren, gleichnamigen Artikel in Telepolis, 10. Juli 2006: "Handys haben unser Leben verändert. Weil es ständig irgendwo klingelt? Weil man immer erreichbar sein muss? Nein, falsch, die Auswirkungen finden sich auf einer ganz anderen Ebene und richtig genutzt bringt das Mobiltelefon eine ganz neue Kommunikationsfreiheit, während der mobile Internetzugriff längst nicht so interessant ist, wie die Branche gerne hätte."

Die Kommunikationswissenschaftlerin Gerit Götzenbrucker liefert in ihrer Rezension für kommunikation@gesellschaft, 19. Juli 2006 eine kritisch informierte Betrachtung und geht auch auf einige ausgewählte Beiträge des Buches näher ein: "Besonders gehaltvoll ist die von den Herausgebern selbst durchgeführte internationale Delphi-Studie (n=153/1. Welle; n=117/2. Welle) mit namhaften Experten aus dem Universitätsbereich und der Telekom-Industrie. Die zweistufige Online-Befragung umfasst mögliche Auswirkungen des Mobiltelefongebrauchs auf die Qualität sozialer Beziehungen und zukünftiger Kommunikationspraxen, beleuchtet die Abhängigkeit von den Geräten und die mögliche Störung des Gleichgewichtes von Arbeit und Privatleben sowie generelle Aspekte der Privatsphäre. Hier vermittelt sich der Eindruck einer kompetenten wissenschaftlichen Prognose (S. 311-342)."

Die Kritik von pezi für das Inforadio des Hessischen Rundfunks, 21. Juli 2006 ist ausgesprochen charmant für einen Band, der weitgehend wissenschaftliche Einsichten verbreitet: "Der Leser findet in dem Buch eine Menge interessanter Aspekte der Handygesellschaft – auch wenn der Stil in einigen der Aufsätze ein wenig akademisch ist. Doch darüber trösten die spannenden Themen hinweg: Von kulturellen Identitäten über mobile Persönlichkeiten bis zur Telefonbranche: Das Handy klingelt in alle Bereiche unseres Lebens hinein."

In ihrer Besprechung für die Frankfurter Rundschau, 25. Juli 2006 vergleicht Ruth Fühner das Mobiltelefon mit der "Büchse der Pandora". Ein sicherlich treffliches Bild in einer wohlwollenden Betrachtung vor allem der regressiven Bedeutung des Handys: "Einblicke in exotische Welten, in denen das Handy oft das erste bezahlbare oder erreichbare Telefon überhaupt ist, machen nicht den einzigen Reiz des Bandes Daumenkultur aus", die zudem auf einen generellen Mangel der soziologischen Mobilfunkforschung aufmerksam macht: die bislang weitgehend vernachlässigte "politik- und demokratietheoretische Bedeutung des Handys".

Klaus Dette verweist in einer Besprechung für Information – Wissenschaft & Praxis, Juli/August 2006 ausdrücklich auf den Buchtitel: "Mit der Einführung des höchst anschaulichen Begriffs Daumenkultur in Deutschland kann vielleicht auch die notwendige Diskussion über erwünschte und nicht gewollte Folgen der Transformativität der Mobilfunktechnologie beflügelt werden." Darüberhinaus lobt er die "Berichte über Handynutzungen im ferneren Ausland", welche die Lektüre spannend machen.

In einer Kurzrezension für lehrerbibliothek.de charakterisiert Jens Walter "Daumenkultur" folgendermassen: "Namhafte Autoren und Experten aus der ganzen Welt äußern sich in diesem Buch dazu, wie das mobile Telefonieren unsere Welt verändert. Das Buch enthält soziologisch, kommunikationstheoretisch, kulturtheoretisch und ökonomisch orientierte Beiträge – und damit eine ungeheure Bandbreite der Wahrnehmung und Einschätzung inmitten von Euphorie einerseits und Kulturkritik andererseits."

Nicht eine Buchbesprechung im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr ein höchst lesenswertes Essay zur mobilen Medienkultur, hat Uwe Justus Wenzel für die Neue Zürcher Zeitung, 2. Oktober 2006 verfasst. Unter dem Titel "Gespenstische Gemeinschaften" fragt Wenzel nach dem "Mobiltelefon als antizivilisatorische[m] Gerät" und greift dabei auf den "instruktiven Sammelband 'Daumenkultur [...]' [zurück], der von Stefan Bertschi, Chris Locke und dem verstorbenen Peter Glotz im Transcript-Verlag, Bielefeld 2006, herausgegeben worden ist." Informiert durch die "Daumenkultur" gelangt er zum Schluss: "Die mobiltelefonische Abwesenheit der Anwesenden zeugt von allseits gespaltener Aufmerksamkeit, von aufgeregter Unkonzentriertheit und allgemeiner Zerstreuung – von der Wirklichkeit der Mediengesellschaft also." Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

In DAS ARCHIV, 1/2007, dem Magazin der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte, findet sich gleichfalls eine erfreuliche Besprechung. Rolf Barnekow bezeichnet die "Daumenkultur" als "außerordentlich spannend", weil sie immer wieder dazu verleite, die aktuelle Lektüre "mit Aussagen früherer Kapitel oder auch mit persönlichen Erfahrungen in Verbindung zu bringen." Das Buch sei "als eine besondere Form der Geschichtsschreibung der mobilen Kommunikation zu schätzen" und erlaube "Ein- und Ausblicke in weniger bekannte 'mobile' Welten."

In der HMD-Buchbesprechung, Heft 252, Juni 2007 der "Daumenkultur" findet Josephine Hofmann nur zustimmende Worte. Die Rezensentin vermerkt in HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik, das Buch "fasziniert [...] angesichts der Internationalität der Beiträge, der unterschiedlichsten kulturellen Bezugspunkte und auch der unterschiedlichsten Disziplinen der Autoren, die dem Gesamtphänomen 'Mobiltelefon' bzw. 'Mobiltelefonie' auf den Grund gehen." Neben der besonders erwähnten, "gut lesbaren und dennoch gleichzeitig fundierten Form", wird es empfohlen als "spannendes Buch mit vielfältigsten Facetten, [...] für alle, die sich mit dem Einsatz und den Wirkungen von Telekommunikation in Unternehmen wie Gesellschaft auseinandersetzen."

Eine Rezension der "Daumenkultur" findet sich in MEDIENwissenschaft, Heft 03/2007, S. 369 f. Darin kritisiert Matthias Kuzina gewisse "Redundanzen, etwa in Bezug auf Ausdrucksformen der Handypersonalisierung und gängige SMS-Praktiken." Während diese auf mehr oder minder universelle Mobiltelefonpraktiken hinweisen, sind sie wohl Ausdruck ansonsten geschätzter Eigenheiten: "Die Studie profitiert einerseits von ihrer Interdisziplinarität, andererseits von ihrer internationalen Ausrichtung." Dabei wird auch die aufgenommene Perspektive der Telefonbranche gelobt, denn sie "führt zu einer thematisch abgerundeten Darstellung." Kuzinas generelles Fazit zur "Daumenkultur" lautet: "Wer einen Überblick über die soziale und kulturelle Signifikanz der Mobiltelefonie – das Handy als soziales (und technologisches) Artefakt – bekommen will, ist mit diesem Buch gut bedient."

Das Konzept des Buchtitels wird vom Beiträger Joachim Höflich in einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 05. Dezember 2007 erwähnt. Hinsichtlich der SMS, die 1992 sozusagen den "Grundstein" legte, vermerkte Höflich gegenüber dem dpa-Themendienst: "Mit dem Daumen die Tastatur zu malträtieren – das war doch eine seltsame Idee [...] Heute sprechen wir von einer Daumenkultur". Aus der Ambivalenz der SMS, die Nähe und Distanz zugleich schafft, schliesst er: "Die SMS ist nicht aufdringlich – das Handy dagegen geht uns auf den Geist." Und dennoch ist es aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort (9)

Peter Glotz, Stefan Bertschi und Chris Locke: Einleitung (11)
 

Erster Teil: Kulturelle Identitäten

Hans Geser: Untergräbt das Handy die soziale Ordnung? Die Mobiltelefonie aus soziologischer Sicht (25)

Jonathan Donner: Die sozialen und wirtschaftlichen Implikationen der Mobiltelefonie in Ruanda: Eine Typologie unter dem Gesichtspunkt Telefonbesitz und Telefonzugang (41)

Larissa Hjorth: Postalische Präsenz: Eine geschlechtsspezifische Fallstudie zur Personalisierung von Mobiltelefonen in Melbourne (61)

Genevieve Bell: Das Daumenzeitalter: Eine kulturelle Deutung der Handytechnologien aus Asien (79)

Leslie Haddon: Kommunikationsprobleme (105)

Richard Harper: Vom Teenagerleben zur viktorianischen Moral und zurück: Der technologische Wandel und das Leben der Teenager (117)
 

Zweiter Teil: Mobile Persönlichkeiten

Jane Vincent: Emotionale Bindungen im Zeichen des Mobiltelefons (135)

Joachim R. Höflich: Das Mobiltelefon im Spannungsfeld zwischen privater und öffentlicher Kommunikation: Ergebnisse einer internationalen explorativen Studie (143)

Michael Hulme und Anna Truch: Die Rolle des Zwischen-Raums bei der Bewahrung der persönlichen und sozialen Identität (159)

Leopoldina Fortunati: Das Mobiltelefon als technologisches Artefakt (171)

Kristóf Nyíri: Das Mobiltelefon als Rückkehr zu nichtentfremdeter Kommunikation (185)

James E. Katz: Mobile Kommunikation und die Transformation des Alltagslebens: Die nächste Phase in der Mobiltelefon-Forschung (197)
 

Dritter Teil: Aus der Sicht der Telefonbranche

Raimund Schmolze: Die Auseinandersetzung mit zukünftigen, sich ändernden Kundenbedürfnissen (215)

Peter Gross und Stefan Bertschi: Die mobile Multioptionsgesellschaft: Eine Frage der Aufladungstechnik? (221)

Lara Srivastava: Handymanie, mobile Sitten (233)

Nicola Döring und Axel Gundolf: Dein Leben in Schnappschüssen: Mobile Weblogs (Moblogs) (247)

Laura Watts: Zukunftsdesign: Geschichten aus der Handybranche (265)

Paul Golding: Die Zukunft der Mobiltelefonie im Zeitalter der dritten Handygeneration (UMTS) (277)

Nick Foggin: Mobiltelefon-Mythen und mobile Datenübertragung (297)
 

Zusammenfassung und Ausblick: Der Delphi Report

Peter Glotz und Stefan Bertschi: Menschen, Mobiltelefone und Gesellschaft: Abschließende Erkenntnisse aus einer internationalen Expertenbefragung (311)
 

Autorinnen und Autoren (343)

Kaufen und besitzen

Alle Auflagen des Buches sind vergriffen. Einen Einblick in das Buch bietet die "Search inside"-Funktion (Volltextsuche) bei amazon.de. Exemplare aus zweiter Hand sind erhältlich über amazon.de und die üblichen antiquarischen Kanäle erhältlich.

Nachdruck in der Zeitschrift "Knowledge, Technology, and Policy"

Die meisten Kapitel der englischsprachigen Ausgabe des Buches sind auch in zwei Spezialausgaben von "Knowledge, Technology, and Policy" abgedruckt (Herausgeber: Peter Glotz, Stefan Bertschi und Chris Locke). Siehe Volume 19, Number 1 / Spring 2006 und Volume 19, Number 2 / Summer 2006.

Englische Originalausgabe

Besuchen Sie die Website der englischsprachigen Ausgabe des Buches.

Ausgewählte Links

Kristóf Nyíri koordiniert das internationale Forschungsprogramm Kommunikation im 21. Jahrhundert mit einer Konferenzreihe zur mobilen Informationsgesellschaft. – James Katz ist Direktor des Center for Mobile Communication Studies an der Boston University. – Besuchen Sie auch die Website des Verlags.

Expertise, Presseanfragen und Kontakt

Stefan Bertschi ist ein erfahrener Referent und Berater zu Fragen der Mobiltechnologie und ihrer Auswirkungen wie auch zu anderen strategischen Themen. Für generelle Anfragen, für Presseanfragen und Offertstellung wenden Sie sich an stefan.bertschi@loginb.com.